Hallo,
die Wahl eines DACs (Digital-Analog-Converters) ist aufgrund der Vielzahl der Geräte, der unterschiedlcien Funktionalitäten und nicht zuletzt wegen des Preises keine einfache Aufgabe.
Zwei unserer Mitglieder sind aktuell auf der Suche nach dem "Richtigen" DAC.
Ein Kriterium ist ein Preisrahmen von ca. 700 Euro. Also wurden mal drei Gräte einem Hörtest unterzogen. Und das auch gleich an zwei unterschiedlichen Anlagen (denen der Suchenden...).
Ich war da dann so als "unabhängiges" Ohr mit dabei.
Aufgrund der vorausgehenden Recherche in diversen Testberichten wurde der DAC von Rega von beiden Interessenten als das ideale Gerät gesehen. Zum Vergleich wurden Geräte von Audiolab und Musical Fidelity herangezogen.
Folgende Geräte kamen zum Einsatz:
- REGA DAC-R (ca. 700 €), http://www.rega-audio.de/da/dac/index.html
- Musical Fidelity M1-DAC (ca. 530 €) , http://www.reichmann-audiosysteme.de/Reichmann_AudioSysteme/M1-DAC.html
- AudioLAB M-DAC (ca. 800 €), http://www.iad-audio.de/?id=774
Siehe Foto.
Die erste Hörsession began vormittags bei Stefan B..
Seine Anlage klingt etwas höhenlastig und tonal leicht unausgewogen - sicherlich auch dem sehr halligen, wenig bedämpftem Raum geschuldet. Hier bietet sich ein Optimierungsansatz, welcher aber kein Thema bei diesem Hörtest ist.
Nach den ersten konzentrierten Höreindrücken, schied der Musical Fidelity recht schnell aus - zu fad und mit weniger Detailtreue als die beiden anderen DACs.
Die Unterschiede zwischen dem REGA und dem AudioLab waren dann nicht mehr ganz so deutlich. Hier kamen dann auch Klangvorlieben mit ins Spiel. Der REGA klang etwas "analoger", während der AudioLAb eher einen analytischen Eindruck hinterließ.
Analytisch ist hier tatsächlich positiv zu verstehen. Bei einigen Stücken offenbarte der AudioLab einige Details deutlicher als der REGA und auch die Räumlichkeit war einen "Tick" besser. Tonal sind beide DACs, wie zu erwarten, ausgewogen.
Mit dieser "Vorentscheidung" gings dann nach Bonn zu Stefan K..
Stefan K. hat in den letzten Monaten seine Boxen nach den Empfehlungen von HSB überarbeitet. Und das mit sehr großem Erfolg - klingt schon sehr perfekt - tonal ausgewogen und eine gute räumliche Abbildung. Der Hörraum ist zudem recht umfangreich und gut bedämpft.
Hier fiel es uns dann schwerer Untertschiede herauszuhören - das war erstmal überraschend, da wir dachten, die "bessere" Anlage offenbare die Unterschiede auch besser.
OK, dem war nicht so. Offenbar sind die Unterschiede der DACs genau in den Bereichen, in denen Stefan Bs. Anlage ihre "Stärken" hat.
Letztendlich zeigte der AudioLab aber auch an Stefan Ks. Anlage eine bessere Detailauflösung und bessere Feinauflösung - speziell bei komplexer Musik (...wie sie beide Stefans ja hören...).
Ein weiterer Pluspunkt des AudioLab gegenüber dem REGA war auch dessen Möglichkeit 96kHz über USB wiederzugeben. Der REGA kann über USB max. 48kHz - höhere Sampleraten müssen über SPDIF eingespeist werden. Um also beim REGA HiRes-Musik mit 96kHz vom PC über USB zu wandeln, müsste noch ein DDC (USB auf SPDIF) angeschafft werden - das relativiert dann auch den Angebotspreis zu dem der REGA im Moment bei manchen Händlern angeboten wird.
Da beide Stefans eine PC-gestützte Wiedergabekette planen, ist das ein nicht zu unterschätzender Punkt - denn HiRes-Aufnahmen mit 96kHz sind eine weitere Möglichkeit die Wiedergabequalität zu steigern.
Also beide Stefans haben ihre Wahl getroffen - der AudioLab.
Das die Unterschiede an beiden Anlagen doch recht gut wahrnehmbar waren, habe ich so deutlich nicht erwartet - und die Stefans auch nicht...
Klar sind Unterschiede bei Boxen deutlicher und in anderer Grössenordnung - aber selbst innerhalb einer oberen Preisklasse sind offenbar deutliche Unterschiede hörbar. Auch die "Charakteristiken" der Geräte konnte an den qualitativ unterschiedlichen Anlagen gut nachvollzogen werden.
Anscheinend ist digital doch nicht so perfekt Eins oder Null.....
Ohne die ausgiebigen Tests hätten sich beide Stefans ihrer Aussage nach für den Rega DAC-R entschieden. Das wäre sicherlich keine schlechte Wahl, aber eben nicht die beste gewesen.
Joachim